Schwarzer Mond

Rezension von André Jarosch

Schwarzer Mond ist ein von zwei Fans herausgegebenes Abenteuerheft für Laurins Version von Cthulhu. Das Heft enthält ausschließlich das Titel-Szenario.
Die Charaktere kommen in die verschlafene Kleinstadt Rae, um einen verschwundenen Freund zu suchen und stoßen auf die Geheimnisse dieser Stadt die besser unentdeckt geblieben wären. Die Charaktere sind wieder einmal zur falschen Zeit am falschen Ort, um in Ruhe leben zu können, aber die Spieler sind zur richtigen Zeit am richtigen Ort, um sich Ärger einzuhandeln oder um die Welt (bzw. einen Teil der Welt) zu retten. Im Abenteuer selbst steht, dass es um die Welt geht , doch so weit würde ich nicht gehen, doch dazu mehr unter "Kommentar". Man bekommt im laufe der Handlung die frühe Geschichte der Stadt Rae mit sowie das Geheimnis das über ihr liegt. Alle wichtigen Plätze der kleine (fiktive) Stadt Rae werden im laufe der 34 Seiten sehr stimmungsvoll beschrieben und erläutert. Die Nicht-Spieler-Charaktere, die guten wie die bösen, werden glaubwürdig charakterisiert. Einige einfache, aber zweckerfüllende Karten dokumentieren Stadt und einzelne Gebäude. Viele im Abenteuer verstreute gut layoutete Handouts (die leider vom Spielleiter photokopiert werden müssen um als Handout zu fungieren, da sie nicht wie bei Chaosium zur Gewohnheit geworden ist in einer Art Anhang nachgedruckt wurden) tragen sehr zu der düsteren Stimmung bei, die das Abenteuer durchaus in der Lage ist zu erzeugen. Auch sind einige Photographien eingearbeitet worden, wie man es schon von den Laurin Ausgaben her kennt.
Viel mehr kann man über dieses Heftchen auch schon nicht schreiben ohne auf die Handlung einzugehen und somit etwas von dem Geheimnis zu lüften, das bis zu dem Augenblick des Spiels erhalten bleiben sollte...
Kommentar: Das Abenteuer hat eine gute Stimmung. Die liebevoll beschriebene Stadt Rae und seine Orte strömen eine authentische und schaurige Atmosphäre aus. Das Szenario ist gut spielbar, allerdings würde ich ein paar feine Änderungen vornehmen (1. Das Wesen ändern zu einem seiner Abkömmlinge; erfüllt den selben Zweck und wirkt nicht so gekünstelt, 2. das erwähnte Mythosbuch ändern, da die Vorgeschichte nicht zu diesem Buch paßt, denn es wurde erst nach dieser Vorgeschichte geschrieben.).
Gesamturteil: Empfehlenswert

BEMERKUNG:
So kritisch die zwischenkommentare auch klingen mögen, so hat der Verfaser dieser Rezension in den folgenden zwei Jahren später in Zusammenarbeit mit Armageddon Press selbst, drei Reprintauflagen herausgegeben (unter dem Label “Die RuneQuest Gesellschaft präsentiert”).


Schwarzer Mond
von Sebastian Weitkamp & Kai Christoffer
Armageddon Press; 1994/95
34 Seiten; OUT OF PRINT


Diese Rezension wurde entnommen aus „SchattenKlinge“ Nr. 13 und ist © Copyright 1995, 2002 by André Jarosch