Tage des Mondes
Rezension von Karsten Sassenberg

Die jüngste Veröffentlichung zum Hexer-Rollenspiel kommt im gewohnt pulpigen Stil heraus. Das Titelbild zeigt einen Teufel, welcher aus einer Säule bricht, darunter der Titel, alles in Farben, die Hitze und Feuer andeuten. So könnte auch ein Groschenroman a la „John Sinclair“ gestaltet sein. Auf dem Frontcover ist noch der Hinweis zu lesen, dass die neue Hexer-Geschichte „Die Feuerteufel“ enthalten ist. Das Softcover-Heft ist 44 Seiten stark und wie gewohnt auch mit Fotos aus alten Schwarzweiß-Filmen illustriert.
Die Kurzgeschichte von Hohlbein nimmt 10 Seiten ein, ist im gewohnten Hexerstil und baut lose auf den in den bisher erschienen Hexer-Bänden enthaltenen Abenteuern auf. In dem Abenteuer werden die SC von Mortimer Gray II., einer Persönlichkeit des Hexer-Universums und Leiter einer Klinik für Nervenkranke, kontaktiert.
In letzter Zeit ist es zu einer Anzahl seltsamer Vorfälle gekommen, für die Mortimer keine Erklärung findet und daher die SC um ihre Hilfe bittet. Kaum, dass die SC in der Klinik angekommen, kommt es zu neuen bizarren Vorfällen, welche anscheinend aus dem Wahnsinn der Patienten geboren werden. Die Ermittlungen der SC führen sie zu guter letzt zu einer Begegnung mit einem großen Finsterling des Hexer-Universums, der kurz davor steht, einen bizarren Plan zu vollenden. Wie gewohnt sind im Text zahlreiche Hilfestellungen und Anregungen verteilt, so das auch unerfahrene SL dieses Abenteuer problemlos leiten können.
Das Abenteuer ist sehr actiongeladen und bietet mit der Klinik auch einen stimmungsvollen und gut ausgearbeiteten Schauplatz. Er ist so detailliert ausgearbeitet worden, dass der SL hier eigene Abenteuer ansiedeln kann. Die Gegner und Ereignisse sind sehr pulpig, und neben dem Abenteuer aus dem Hexer-Regelbuch ist „Tage des Mondes“ jenes mit den meisten Gelegenheiten zu echtem Rollenspiel. Der Hintergrund der Handlung ist zwar etwas abstrus und nicht wirklich logisch, aber dies sollte auch niemand von einem Pulp-Abenteuer ernsthaft erwarten.
Da auch dieses Heft für einen günstigen Preis zu haben und im direkten Vergleich zu seinen beiden Vorgängern sogar inhaltlich ergiebiger ist , kann es jedem, der Pulp spielen mag und seinem Spaß haben möchte, empfohlen werden. Wer aber konventionell Cthulhu spielen möchte, sollte einen Bogen darum machen.


Tage des Mondes
von Andreas Melhorn und Wolfgang Hohlbein & Dieter Winkler
Pegasus Press; 2007
44 Seiten Heft; € 9,95 (bei
Pegasus)