Kampf um Ralios
Das Größte Turnier der Welt

von Ingo Tschinke

Wir, Janus des Chevalier, rufen auf die Mächtigen, Herrscher und Kirchenfürsten von Ralios, daß sie sich einfinden zu streiten ein Turnier in des Landes Namen.

Jeder aufrechte Ritter, gleich welchen Glaubens er sein mag, bitten wir niederzulegen Schlachtenwerk und Fehdehandschuh, zur Hand zu nehmen die Waffen des Turniers und im Gedanken des einen Ralios zu messen sich in den Grenzen Kustrias, der Mutter aller Turniere, auf daß niemanden unschuldig ein Leid zugefügt werden möge.

Mag für diese Tage gestillt sein das Blut der Schlachtenfelder und mögen die Ritter zusammenwachsen in ehrenhaften Streit.

So ist es unser Wunsch.

Janus des Chevalier

 

Krieg herrscht in Ralios, einer Region, die aus einem Flickenteppich von Stadtstaaten, Herzogtümern, Grafschaften und kleinen Königreichen besteht und ein wahrer Schmelztiegel der verschiedensten Kulturen und Kulte, Relgionen und Häserien ist.
Seschnela ist wieder in Ralios eingefallen, nachdem die Inquisition nach der Ermordung von Theoblanc 'dem Frommen' auf dem 7. erzbischöflichen Konzil dort wieder an die Macht kam.
Einer der großen Herrscher von Ralios, Graf Foyalfine von Azilos, hat dies durch seinen Verrat an dem Anti-Tanisor-Bündnis erst ermöglicht. Es waren seine Söldner, die Seite an Seite mit den Heerscharen Seschnelas in Daran einfielen und dessen Herrscher aus dem Lande jagten. Es war seine Armee die schon kurz darauf in Tarasdal einfiel und den Nachbarn des Stadtstadtes Azilos einverleibte und es war sein Sohn, Sir Brandione, der danach mit der Armee von Azilos in der Stadt Uton in Uron an den Anhänger der Sekte der Linken und der Rechten Hand des Unsichtbaren Gottes ein blutiges Massaker von unglaublichen Ausmaß anrichtete. All dies geschah im Namen von Arkat, denn es ist inzwischen ein offenes Geheimnis, daß Foyalfine sich als Erbe dieses Helden von Ralios ansieht.

Die wichtigsten Staaten von Ralios und ihre Führer

AZILOS
Der Stadtstaat Azilos ist durch seinen ambitionierten Herrscher zum einer der wichtigsten Kräfte von Ralios geworden. Einst schon war Azilos eine solche Macht in Ralios, die es sogar gewagt hatte dem königslosen die Stirn zu bieten. Dies endete, als der Graf von Azilos 1412 SZ von Bailifes dem Hammer erschlagen wurde, der daraufhin zum König von Seschnela aufstieg und die herrschende Dynastie begründete. Doch Foyalfine ist auf dem besten Wege durch sein Machtsstreben Azilos wieder eine vorherrschende Position zu manövieren. Er behauptet das Recht auf die Herrschaft über ganz Ralios zu haben, was er auf eine dünne genealogische Verdandschaft zu Arkat zurückführt. Außerdem befände sich das sogenannte 'Auge der Welt' in seinem Besitz, was seine Forderung weiter untermauern würde. Er hat sich im Geheimen mit Guilmarn 'dem Dicken', dem König von Seschnela, verbündet, der mit Foyalfines Hilfe Daran eroberte. Doch danach hat sich Foyalfine erst richtig seinen Zielen gewidmet. Er hat Tarasdal Azilos einverleibt und ist in Uron eingefallen. Dort hat er sich einige Schlachten mit den Armeen von Uron und Holut geliefert, aus denen er bisher siegreich hervorgegangen ist. Foyalfine will die Religion der Henotheistischen Kirche von Azilos, deren Oberhaupt er ist, zur Staatskirche von Ralios proklamieren. Er soll bereits wichtige Verbündete in Guhan und Borin gefunden haben.

BORIN
Der Herrscher über die Grafschaft Borin mit seiner uneinnehmbaren Burg Belstos ist Graf Dormangon. Er ist ein Wendehals der ersten Güte, der sein Fähnchen immer wieder versucht in den Wind zu halten. Er wurde früh zum Herrscher von Borin, da seine Eltern ums Leben kamen. Seither hat er sich nur mit adligen Freuden des Lebens beschäftigt, während seine Ratgeber die Grafschaft regierten. Nachdem er aber der Freuden überdrüssig war wandte er sich der Relgion zu. Erst stürzte er auf den in Borin vorherrschenden malkionschschen Häresieglaube der Boristi. Er verkündte schon bald in aller Öffentlichkeit, daß er nunmehr ein Agent des 'Geheimen Registers der Boristi' sei, was bei seinen Nachbarn sehr viel böses Blut hervorrief. Doch schon bald erklärte er dies zur Jugendsünde und schloß sich der henoteistischen Kirche von Otkorion unter Suranthyr dem Nicht-Ketzerischen an. Geläutert wurde er der erste Bischof von Borin.
Auf dem 7. erzbischöflichen Konzil aber verbündete er sich mit dem Erzfeind von Suranthyr, Foyalfine von Azilos und konvertierte zum Henoteistischen Glauben der Kirche von Azilos. Heutzutage traut niemand mehr Graf Darmangon und mit der Kirche der Boristi rechnet niemand mehr.

DANGIM
In Dangim liegt Hralar Amali, die Stadt der Götter, welche heute nur eine Ruinenstadt ist. Dieser Landstrich wurde einst von König Dan regiert, einem Helden aus dem Zeitalter der Dämmerung, der damals Seschnela eroberte. Der letzte der Grafen von Dangim wurde vor einiger Zeit in der Schlacht getötet und durch den König von Seschnela ersetzt. Dangim ist seither Teil des Königreiches von Seschnela. Von Dangim aus richtet die Heilige Inquisition nun ihr Schwert gen Ralios. Daran ist diesem schon zu Opfer gefallen.

DARAN
Daran hatte einst eine starke Popularität, da es das Zentrum eines Anti-Tanisorbündnisses ist, welches durch Albortis, den Grafen von Daran, ins Leben gerufen wurde. Doch während des 7. erzbischöflichen Konzils wurde Daran hinterhältig von der Armee Seschnelas überfallen. Dies mit der Unterstützung des Grafen Foyalfine, dem Herrscher von Azilos, der viele Söldner zur Unterstützung der Armee Seschnelas entsandt hat, und durch den Verrat des Bischofs von Wolfsblut an seinem Herrn, da er die Rokari-Bevölkerung gegen Albortis aufgebracht hatte. Seit nunmehr einem Jahr ist Daran die östlichste Provinz des Königreiches von Seschnela. Über sie herrscht nur als Lordprotektor Sir Guy de Loimbard, der Graf von Estau. Albortis ist währenddessen mit seinem Staatsschatz und den Exil-Armeen von Dangim und Daran nach Estal geflohen. Dort haben sie sich an der Grenze zu Daran festgesetzt.

ESTAL
In Estal herrscht noch immer der Glaube der Galanini vor. Der Erzherzog und Träger des `Violetten Szepters der Schlangenseele'. Das Herzogtum ist in dem letzten Jahr sehr unter Druck geraten, da nun der ehemalige Verbündete von Estal, Graf Albortis von Daran den Süden des Landes mit seinen Armeen schändet. Tarimbal von Dornenwart, der Erzherzog von Estal, sucht nun seit einiger Zeit nach Hilfe gegen den Eindringling, der das Land zu verwüsten droht.

HOLUT
Graf Tondorro Querida a Holut regiert über dies unruhige Land. Getreu seiner familiären Tradition seiner Dynastie betreibt er eine Isolationspolitik gegenüber den anderen Ländern Safelsters. In regelmäßigen Abständen plündern seine mutige Reitertruppen die angrenzenden Länder und machen dabei nicht einmal vor dem von Trollen bewohnten Guhan halt. Holut befindet sich momentan allerdings in einer präkären Situation, da es von allen Seiten von Feinden umgeben ist. Im Norden werden die Trolle von Guhan, die sich mit Foyalfine verbündet haben sollen, immer unruhiger, im Osten dringt Otkorion mit seinen Missionaren immer mehr auf die heilige Kirche von Nomia der Galvosti ein und im Süden liegt Holuts Armee in Uron im Krieg mit den Truppen von Azilos.

KUSTRIA
Der König der Turniere, Janus des Chevalier, steckt trotz, der von ihm geschaffenen, für ihn günstiger Bedingungen in einer Misere. Er hat vor einiger Zeit die Lady Sabot D'Or geheiratet, die Erbin von Galin, was ihn einiges an Geld einbrachte. Man sagt sogar, daß sie aus wahrer Liebe heraus geheiratet hätten. Doch die Schwierigkeiten drohen Kustria von Richtung Süden, denn dort macht sich Foyalfine stark. Tarasdal, der Stadtstaat zwischen Azilos und Kustria ist bereits an Azilos gefallen und nun kämpfen die Söldner von Azilos in Uron, westlich von Kustria. Es ist für Janus nur noch eine Frage der Zeit, wann sich Foyalfine auf Kustria stürzen wird. Aber für ihn war es als König der Turniere stets das Ziel solcher Art Streit im Turnier auszutragen. Doch dies ist noch nicht das Ende der Probleme, denn im weiteren hat Janus vermehrten Ärger mit Glaubensfanatikern der verschiedensten religösen Gruppierungen. Kustria hat keine eigene Staatsrelgion, wie einige andere Stadtstaaten Safelsters und die Missionare der Galvosti, der Rokari, der Hrestoli, der Dangani und der henotheistischen Kirchen von Azilos, Naskorion und Otkorion sind auf dem Fang nach Seelen und treiben dadurch im Land viel Unwesen. Momentan ist die große Burg von Kustria umzingelt von den sich geißelnden Rokari der Weltbewegung der Verlierer.

LANKST
Die Orlanthi-Clans von Lankst lieben ihre Unabhängigkeit, aber in Notfällen schließen sie sich zur Jofrain-Konföderation zusammen, eine Art zeitweiliges Königreich. Jeder Stamm ist im Besitz eines Teils der geheiligten Insignien und hat einen Sitz im 'Eisernen Rat'. Der König des Landes erhält die erheblichen Einnahmen, die durch den Handel am Hochlama Paß entstehen. Diese Einnahmen verwendet er für Tributzahlungen an die Elfen, um den Frieden mit ihnen zu erhalten, und zur Unterhaltung einer eigenen Militärstreitmacht im Osten des Landes, die das Land vor den Telmori und den Drachenmolchen schützt.

NASKORION
In Naskorion hat es unter der Führung des Herzogs dieses Landes einige bemerkenswerte Umwälzungen gegeben, die besonders bei den benachbarten Ländern der Orlanthi Saug, Keanos und Delela, wie auch bei den in Naskorion Orlanthi, zu vermehrtem Unmut bishin zu offen Widerstand geführt haben. Rainard de la Faucille, der Herzog von Naskorion, besitz von Alters her alles Land in dem Herzogtum und alle Adligen des Landes sind beschränkt auf einige erbliche, privilegierte Regierungspositionen, sie können aber keinen feudalen Grundbesitz aufweisen, wodurch sie in starkem Maße vom Herzog abhängig sind. Rainard hat schon vor einiger Zeit ein Bündnis mit den Trollen von Halikiv geschlossen und sich offen als Mitglied der Argar Argan-Kette bekannt. Auch hat er die Feste Zorakarkat erbaut. Doch erst in den letzten Jahren wurden die dahinter verborgenen Ziele des Herzogs offenbar. Er hat die Henotheistische Kirche von Naskorion gegründet und einen Troll als Bischof von Marost eingesetzt. Diese Sekte behauptet, daß Arkat erst als Troll die Einsicht der Ganzheitlichkeit hatte, die er brauchte um Gbaji vernichten zu können und das der Trost nur in der Dunkelheit liegen könne. Als Prophet der Kirche von Naskorion behauptet Kurzum Aragat, der Bischof von Marost, daß es ihm eingegeben wurde, daß Arkat der Troll noch dieses Jahr nach Ralios zurückkehren werde, um zusammen mit Rainard de la Faucille das Dunkle Imperium wieder aufleben zu lassen.

OTKORION
Unter der Herrschaft Suranthyrs 'des Nichtketzerischen', dem Erzbischof der henotheitischen Kirche, ist Otkorion zu einem der machtvollsten Staaten von Ralios geworden. Er hat diese Position selbst auf dem 7. erzbischöflichen Konzil behaupten können und wurde wider Erwarten vieler anderer Sekten und Häserien nicht als Nicht-Malkioni geächtet. Allerdings hat er bisher keine weiteren Verbündeten in Ralios finden können, nachdem sich sogar Graf Dormangon von Belstos von ihm abgewandt hatte. In erster Linie hat er seine missionarische Tätigkeit in Lankst, Surkorion und Holut fortgesetzt und war damit, insbesondere in Surkorion, durch die Einsetzung von Klostron the Shallow wind, als Bischof dieses Landes, recht erfolgreich.

SENTANOS
Rokar aus ihrem Land vertreiben ließ. Sie führte danach die Bewegung der Sentanos war einst ein mächtiger Staat in Ralios. Diese Position ging Sentanos durch religiöse, politische und militärische Rückschläge und Streitigkeiten verloren. Die Herrscherin über Sentanos ist Lady Erganzor, die Herzogin von Tortun, die vor einigen Jahren ihren Stiefvater hinrichten und dessen Glauben an die Heilige Kirche von bewiesenen Erscheinung Arkats an, die mehrfach propagiert hatte, daß Arkat bald erscheinen werde. Allerdings geschah nichts, was diese Bewegung äußert unglaubwürdig erscheinen ließ. Auf dem 7. erzbischöflichen Konzil hat sich aufgrund dessen Lady Erengazor der Kirche von Nomia der Galvosti angeschlossen und einen neuen Bischof in Syran eingesetzt. Sie selbst beansprucht für sich die Position des Bischofs von Tortun. Viele Rokari haben geschworen, wegen ihrer Schandtaten bitter an ihr Rache zu nehmen.

TINAROS
Tinaros ist ein Stadtstaat am Ufer des Felstersees. Der Herrscher dieses Land, der Graf von Jorglaban wurde vor vielen Jahren mit seiner Flotte versenkt. Seine Witwe hat deswegen bittere Rache an seinen Mördern geschworen. Sie hat ihre Kinder geopfert und mit dem Teufel' Argin Terror gezeugt, den Nachtmahren-Zauberer. Viele Fürsten des Landes fürchten ihren Zorn und die Macht ihres Sohnes.

TISKOS
Der Herrscher von Tiskos, einem Stadtstaat am Ufer des Felstersees, ist Reynaldi, der sich selbst den Titel 'Prinz von Ostseschnela' verliehen hat. In seinem Land herrscht große Anarchie, da die Anhänger der Rokari-Kirche gegen ihren Herrscher rebellieren, weil er den Rokari-Bischof von Tiskos, Finallio de Poincecotte, durch einen Bischof der Hrestoli ersetzt hat, sein Land von beiden Seiten von Feinden umgeben ist (Azilos & Daran) und die Gilde der Chaosmönche es geschafft hat, sich für die durch Reynaldi durchgeführte Säuberung zu rächen, indem sie durch Mutanten sehr viel Unheilgestiftet haben.

 

Das Größte Turnier der Welt
Dieses Heft wurde entwickelt und zusammengestellt für das FreeForm `Rise of Aalios'. Es enthält alles wissenswerte über diese Region und über die Religion des Westens - den Malkionismus. Vieles was in diesem Heft enthalten ist wurde bisher noch nie in dieser Weise veröffentlicht. Inhaltlich beschreibt dieses Heft:
- Kustria und sein Turnier - Dieses ehemals zu Seschnela gehörende Königreich besitzt die größten Turnieranlagen des gesamten Westens.
- Die Gesetze Malkions - Die Gesetze an die sich jeder gläubige Malkion halten sollte.
- Die Staaten von Ralios - Ein Übersicht über das Gewirr der Stadtstaaten von Ralios.
- Übersichtskarte von Ralios - Diese Karte gibt erst mal eine genaue Gesamtübersicht über die Region.
- Wichtige Persönlichkeiten von Ralios - Das `Who is Who' von Ralios.
- Geschichte von Ralios - Die wechselvolle Historie von Ralios gibt vielfachen Aufschluss über den Arkat-Mythos.
- Geschichte des Malkionismus - Eine Zusammenstellung der Entwicklungsphasen dieser Religion.
- Die Malkionistischen Kirchen von Ralios - Abarten der kleineren Religionen des Westens.
- Die Orlanthis aus Ralios - ganz anders als man sie erwartet.
- Die Trolle von Ralios - Darstellung der beiden Trollreiche Halikiv und Guhan.

Das Heft ist erhältlich bei der RuneQuest-Gesellschaft, c/o Ingo Tschinke, Schevemoorer Landstr. 33, 28325 Bremen; tradetalk@t-online.de; www.tradetalk.de

 


Dieser Artikel wurde entnommen aus „FreeINT“ Nr. 13 und ist © Copyright 1996, 2002 by Ingo Tschinke


Copyright
Glorantha
ist das Warenzeichen von Issaries, Inc., and wird hier mit Erlaubnis verwendet. Issaries, Inc. ist das Warenzeichen von Issaries, Inc. Der Inhalt dieser Seite ist copyright © by RuneQuest Gesellschaft e.V. (und/oder den jeweiligen Verfassern), 2002; jedes Material welches sich auf Greg Staffords Welt Glorantha bezieht ist auch ein copyright von Greg Stafford. Glorantha ist die Kreation von Greg Stafford und wird hier mit Erlaubnis verwendet.